Erfolge und Dramen bei den BaWü in Ulm

Selten lagen Erfolge und Enttäuschungen so nahe beisammen wie bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften im Halbmarathon am Tag der Deutschen Einheit '21.

Schon im Vorfeld musste Lauf-Newcomer Malte Weber seine Teilnahme wegen eines erneuten medizinischen Eingriffs absagen. Malte hatte sich schon im Vorfeld mit hervorragenden Leistungen einen sicheren Platz im 3-köpfigen Herren-Aufgebot erkämpft. Trotz dieser bitteren Pille hat der einstige Mannschaftssportler ganzen Teamgeist bewiesen und es sich nicht nehmen lassen seine Vereinskollegen vor Ort zu unterstützen. Ganz herzlichen Dank dafür!

Letztlich am Start waren Saskia Mangold, Laura Mazzocca, Sabine Fischer und Nataliya Marschner - und wer genau die Ergebnisliste studiert hat, konnte auch noch einen andern alt-bekannten Namen des Paceteams entdecken: Swetlana Isaak hatte ebenfalls wieder Blut geleckt und mit einer 1:35.06h bewiesen, dass Sie es noch immer drauf hat.

Der Männerklasse stellten sich Christoph Hillebrand, Jan Fischer und Triathlet Marco Nägele. Letztgenannter opferte sich für das Team auf der für Ihn ungewohnten Strecke und lieferte eine kämpferische Leistung ab, die eine Medaillie verdient gehabt hätte - doch dazu später mehr.

Am 3.10. um 9:00 Uhr fiel dann für die genannten Atlethen der Startschuss und der Hauptakt sollte beginnen. Christoph hatte nach dem für ihn misslungenen Start in Wien klare Erwartungen an sich selbst formuliert: Titel oder Bestzeit! Das es nicht der Titel werden würde, zeigte sich schon nach gut 2 Kilometern, als sein stärkster Widersacher mit Kay-Uwe Müller von der TSG Schwäbisch Hall (4. der deutschen Jahresbestenliste M40) ein Anfangstempo von unter 3:15 min/km anschlug. Nach dem bereits erwähnten Komikaze-Rennen von Wien entschied sich Christoph für eine defensivere Renngestaltung. Dass dies keine falsche Entscheidung war, zeigte sich daran, dass er nach KM 4 Platz um Platz gutmachen konnte. Am Ende blieb für ihn die Uhr nach 1:12:20h stehen, was immerhin eine neue PB und den Vizemeister-Tiel bedeudete.

Jan Fischer, der in diesem Jahr auch schon ettliche tolle Erfolge feiern durfte, verbesserte ebenfalls seine alte PB um sage und schreibe 12 Minuten auf 1:20.41h.

Wer nun erwartet hätte den Dritten des Herren-Teams im Ziel zu sehen sah sich getäuscht: Saskia Mangold kämpfte sich mit 1:29.58h ganz knapp vor Laura Mazzocca (1:30.02h) ins Ziel. Für Laura bedeudete dies zugleich eine neue persönliche Bestleistung und Platz 4 in der Frauen-Hauptklasse. Das tolle Abscheiden der Pacerinnen komplettierte Sabine Fischer (1:42.24h) mit einem hervorragenden 2. Platz in der W60.

Nataliya Marschner konnte trotz geringer Trainingsumfänge ebenfalls noch unter 1:50h bleiben. 

Was aber war mit Malte-Ersatz Marco Nägele los?

Nachdem er schon beim Finisher-Foto vermisst wurde, machten sich seinem Team-Kameraden auf die Suche nach ihm. Völlig entkräftet und sichtlich gezeichnet, aber wieder bei Bewusstsein musste er nach 20,9 Kilometern die medizinischen Betreuung des Veranstalters in Anspruch nehmen. Sein Körper hatte letztlich den inneren Kampf kurz vor dem Ziel doch noch gewonnen und so zum letzten Akt des Dramas in Ulm - und um Ulm herum - beigetragen.

ulm2021 paceteam    ulm2021 sabine

CH

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